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Wo die wilden Tiere wohnen

Oft nutzen Safari-Resorts lokale Ressourcen und kümmern sich wenig um die Umwelt und deren Bewohner. MASK Architects möchte das mit dem Baobab Luxury Safari Resort ändern.

In vielen Ländern Afrikas gehören Safaris zu den Hauptattraktionen für Touristen. Und ganz ehrlich: Wer möchte nicht gerne Löwen, Elefanten, Nashörner, Büffel und Leoparden – kurz: die Big Five – durch das Gestrüpp streifen sehen?

Dabei gibt es aber Aspekte, die man kritisch hinterfragen muss. Denn die Art und Weise, wie Safaris und ihre Resorts angelegt sind, hat große Auswirkungen auf die Umwelt, Menschen und Tiere vor Ort. Oft nutzen Safari-Resorts die lokalen Ressourcen, ohne dabei auf das Ökosystem zu achten. Sie benutzen die Wasserquellen vor Ort, die sowieso schon knapp sind. Zudem wird Abfall nicht korrekt entsorgt.

Tourismus, aber nachhaltig

Vor mehr als fünf Jahren haben die Vereinten Nationen das Jahr des nachhaltigen Tourismus ausgerufen. Der Fokus lag auf fairen Arbeitsbedingungen, Artenschutz, geringem Ressourcen-Verbrauch und der Berücksichtigung der Bedürfnisse der Bewohner. Seitdem gibt es immer mehr Angebote für nachhaltige Reisen.

MASK Architects, ein Architektenteam aus Italien und der Türkei, ist noch einen Schritt weiter gegangen. Sie haben das erste Konzept für ein Safari-Resort vorgestellt, das nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch soziale Verantwortung fördert: The Baobab Luxury Safari Resort.

Baobab Luxury Safari Resort

Das Resort

Das umweltfreundliche Konzept sieht Baumhäuser vor, die sich 3,5 Meter über dem Boden befinden und mit Buchenholz – inspiriert vom Baobab-Baum aus der Region – und Glas verkleidet sind. Jede Lodge hat ein Wohnzimmer, einen Arbeitsbereich und ein oder mehrere Schlafzimmer. Außerdem gibt es alles, was man zum Genießen braucht: Infinity-Pools, Spa, Fitness und natürlich Restaurants.

Jedes dieser Baumhäuser wird sich mit eigenem Wasser und eigenem Strom versorgen – also komplett autark funktionieren. The Baobab Luxury Safari Resort ist so konzipiert, dass es eben nicht nur einen luxuriösen Aufenthalt, sondern auch innovative und nachhaltige Lösungen für klimatische und soziale Probleme bietet. Mit dem Projekt möchte MASK Architects autarke Gemeinschaften in Afrika schaffen, indem sie ein System initiieren, bei dem ein Teil der Gemeinschaft vor Ort durch den Tourismus finanziert wird.

Wasser ist in Afrika zu einem Luxusgut geworden, aber es sollte für alle da sein. Mit dem Projekt, das wir entworfen haben, wollten wir einen Beitrag für Gemeinden leisten, die Wasser benötigen.

MASK Architects

Wasser ist kein Luxus

Eines der wichtigsten Ziele der Architekten ist es, Wasser als Ressource wieder für alle zugänglich zu machen. MASK Architects betont: „Wasser ist in Afrika zu einem Luxusgut geworden, aber es sollte für alle da sein. Mit dem Projekt, das wir entworfen haben, wollten wir einen Beitrag für Gemeinden leisten, die Wasser benötigen.“

Mit „Air to Water“-Technologie wird der Luft Feuchtigkeit entzogen und daraus Wasser produziert, das anschließend in zentralen Tanks gesammelt wird. Sobald diese voll sind, wird es an Regionen in der Umgebung geliefert, die unter Wasserknappheit leiden. Mit Solarpanels aus Glas rund um die Lodges wird Strom erzeugt.

Ein Konzept für viele Orte

Spannend ist, dass das Resort nicht für einen bestimmten Ort in Afrika konzipiert wurde. Es kann also in jeder abgelegenen Region gebaut werden. Das Resort lässt sich nämlich an jede Situation und jedes Terrain anpassen.

Durch die nachhaltige Nutzung von Ressourcen werden auch die Auswirkungen von übermäßigem Konsum und Abfall reduziert. Gleichzeitig soll die biologische Vielfalt innerhalb und außerhalb der Lodges erhalten bleiben, während die Besucher dabei nicht auf den Luxus verzichten müssen.

Baobab Luxury Safari Resort

Baobab Luxury Safari Resort

Das Resort wurde zwar noch nicht realisiert, aber es zeigt, wie Architektur und Design zur Förderung von ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung eingesetzt werden können. Denn es ist längst Zeit für einen nachhaltigen Tourismus, der die lokale Wirtschaft, Umwelt und Kultur schützt.

Text: Resi Reiner
Bilder: MASK Architects

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