Hoch über dem Lysefjord
In direkter Nachbarschaft zur wohl berühmtesten Felskante der Welt liefern The Bolder Skylodges hochwertiges Design auf minimalem Fußabdruck. Zur Draufgabe gibt es ein Gefühl von „Mission: Impossible“.
Es ist eine Szene, in der die Spannung ihren Höhenpunkt erreicht – und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinn: Mit nur vier Fingern hängt Tom Cruise in „Mission: Impossible – Fallout“ an der Felskante des Preikestolen. Unter ihm geht es im freien Fall 604 Meter in die Tiefe. Die Filmsequenz machte den „Predigtstuhl“ in der norwegischen Provinz Rogaland weltberühmt. Jährlich erklimmen etwa 300.000 Besucher die exponierte Felskanzel und beliefern die Sozialen Medien mit schwindelerregenden, wenn auch stuntfreien Selfies. Mit der Eröffnung des Hütten-Resorts The Bolder Skylodges können Besucher dieselbe Aussicht nun auch vom Bett aus genießen.
Minimaler Fußabdruck in der Landschaft
Die ersten beiden „Himmelslogen“ befinden sich am nahegelegenen Skjerafjell. Sie sind zwar nicht ganz so nah an die Felskante gebaut, Höhenangst wäre in dieser Unterkunft dennoch ungünstig. Um die Topografie des felsigen Terrains nicht zu beeinträchtigen, wurden die zweigeschossigen Hütten auf einzelne Stahlsäuen gestellt, die drei Meter tief im Felsen verankert sind. „Es gibt einem das Gefühl, über der Landschaft und dem Lysefjord zu schweben“, beschreibt es Tom Norland, der Betreiber der Skylodges.
Es gibt einem das Gefühl, über der Landschaft und dem Lysefjord zu schweben.
Tom Norland, Gründer von The Bolder Skylodges
Mondäne Cabin-Hotels in unberührter Landschaft sind weltweit im Vormarsch und bedienen den steigenden Wunsch nach einem Zufluchtsort fernab von Zivilisation und Alltag. Es gibt sie mit verspiegelter Fassade, wie das Resort Arcana im kanadischen Ontario oder die Mountain and Cloud Cabins in der chinesischen Provinz Hubei. Es gibt sie auch in Ei-Form, auf arktischen Wassern und als avantguardistische Interpretationen von Star-Architekten.
Surreal wie eine Fototapete
Mit seinem Projekt The Bolder Skylodges setzt Norland dieses Erfolgskonzept fort und pfeffert den Slow-Travel-Gedanken mit einer Prise Adrenalin. Die Kulisse, die sich am Ende des Esstischs im Untergeschoss und jenseits des Bettes im Obergeschoss auftut, wirkt so surreal wie eine Fototapete aus den 1970er-Jahren.
„Wir wollen weiter gehen, etwas Anderes und gänzlich Neues schaffen“, erklärt Norland sein Vorhaben. „Gemeinsam mit den besten Architekten, Designern, Fotografen und Künstlern haben wir ein besonderes Konzept für den norwegischen Tourismus entwickelt.“
Ein kleines Raumwunder
Der Entwurf der Luxus-Cabins stammt vom Architekten John Birger Grytdal vom norwegischen Fertighaus-Anbieter Norgeshus, der mit seiner Tochterfirma Bo-Ly Generalunternehmer des Projektes ist. Die Wände bestehen aus vorgefertigten Holzelementen, die auf einem Stahlgerüst montiert sind. „Nachhaltigkeit und ein geringer CO₂-Fußabdruck waren sehr wichtig im Design und in der Planung“, so Norland.
Den ersten beiden Skylodges werden vier weitere folgen. Sie werden an noch spektakuläreren Orten, näher an der Felskante, gebaut werden.
Tom Norland, Gründer von The Bolder Skylodges
The Bolder Skylodges sind ein kleines Raumwunder und bis ins letzte Detail durchgeplant. Auf der sehr kompakten Grundfläche von 22 Quadratmetern bieten sie laut Anbieter maximalen Komfort und hochwertiges Design. Im unteren Geschoss befindet sich eine voll ausgestattete Design-Küche von Vipp sowie der Wohn- und Essbereich. Das obere Geschoss bietet Platz für zwei Schlaf- und ein Badezimmer.
Ein Pavillon von Snøhetta
Dass Norland mit seinem Konzept einen Nerv bei den Reisenden getroffen hat, zeigen die hohen Buchungszahlen. Für den Unternehmer ein Zeichen, dass das Konzept nun weiter ausgerollt werden kann. „Den ersten beiden Skylodges werden vier weitere folgen“, verrät der Hütten-Developer. Die neuen Lodges sollen mit ihren Standorten den Nervenkitzel weiter erhöhen. „Sie werden an noch spektakuläreren Orten, näher an der Felskante, gebaut werden.“
Abgesehen von den Lodges ist auch ein Pavillon in Planung, mit dessen Entwurf das renommierte Architekturbüro Snøhetta beauftragt wurde. Mit der neuen Landmark soll künftig nicht nur ferialen Eskapisten, sondern auch Architekturliebhabern die Spucke wegbleiben.
Text: Gertraud Gerst
Fotos: Getty Images, The Bolder