Mixed-Use als Zukunfts-Turbo
Es wird modernes Stadtleben neu definieren. Nachhaltig und prall bester Lebensqualität. Mixed-Use in zukunftsfitter Perfektion. So (und so ähnlich) wird das Projekt Matisse 16 gepriesen. Fix ist: Was da derzeit in Brüssel-Evere entsteht, hat tatsächlich viel zu bieten.
So wirklich gut läuft es vor Ort schon länger nicht. Denn das in Brüssel-Evere zwischen Flughafen und Zentrum gelegene Gebiet kämpft wegen veralteter Einrichtungen zusehends mit der Abwanderung von Unternehmen. Ein neues Projekt soll nun zum Vorreiter der Umgestaltung dieses Geschäftsviertels werden: Matisse 16, das das niederländische Büro Neutelings Riedijk im Auftrag des Immobilienentwicklers BESIX RED entworfen hat.
Startschuss für Gebiets-Aufschwung
Die Planer sehen im neben einer zukünftigen U-Bahn-Station gelegenen Standort des Vorhabens großes Potenzial. Und die bereits im Vorfeld hoch gelobte, auf Nachhaltigkeit und Lebensqualität ausgerichtete Mixed-Use-Anlage verspricht in der Tat zum Motor zukunftsfitter Erneuerung zu werden. Nicht allein, weil sie an einem Verkehrsknotenpunkt errichtet wird. Sondern vor allem, weil der Komplex moderne Wohn-, Gewerbe- und Büroflächen geschickt kombiniert und damit die Basis für lebendiges, dynamisches Stadtleben schafft.
Matisse 16 besteht aus zwei Gebäuden mit vielfältigem Programm. Bestehende Strukturen – wie etwa die ehemalige Record-Bank – werden wiederverwendet und erweitert. Die auf dem Gelände vorhandenen Bäume bleiben erhalten.
Kombination aus Neu und Alt
„Block A“ des Ensembles, der 22.000 Quadratmeter umfasst, ist als kompletter Neubau konzipiert (Baubeginn: 2025). Dieser wird 165 Apartments, Co-Living-Einheiten, Geschäfte, öffentliche Bereiche und Parkplätze beherbergen. Der 20.000 Quadratmeter große „Block B“ indes ist für Büros vorgesehen. Und im Gegensatz zu „A“ wird dafür Altbestand saniert.
Die beiden Blöcke interagieren miteinander, wobei die Fassadengestaltung zwischen Wohn- und Büroprogramm unterscheidet und die Eingänge einladend hervorhebt. Zudem soll das, an der Schnittstelle zwischen Geschäftsviertel und Wohngebiet gelegene Projekt zum neuen, markanten „Tor zur Stadt“ werden.
Viel Grün, das Mensch und Umwelt dient
Die Landschaft wird in Neutelings Riedjiks Entwurf zu einem wichtigen und integralen Bestandteil des Designs. Für die Gestaltung der Grünzonen hat das Team die Öko-Spezialisten von Caneva-S ins Boot geholt. Und was die belgischen Experten vorgelegt haben, kann sich sehen lassen: Eine Grünanlage, die sich im Inneren und auf den Dächern der Gebäude fortsetzt. Mit Innengärten und einem spektakulären Dachpavillon. Kurzum: Freiraum, der Nutzern und Besuchern eine grüne, gesunde und angenehme Umgebung bietet. Und der zugleich die Artenvielfalt fördert, die Wasserspeicherung verbessert und die Einwirkung lokaler Winde verringert.
Projekt-Beschreibungen zufolge, stammen die für Matisse 16 verwendeten Materialien aus Urban Mining oder sind biobasiert. Die Energieerzeugung verzichte komplett auf fossile Brennstoffe und nutzt sowohl Geothermie als auch Solarenergie. Tageslichtverhältnisse, Akustik, Luftqualität und Komfort sind sorgfältig geplant und sollen höchstmöglichen Standards entsprechen.
Hohe Standards für Matisse 16
Wie schon bei ihrem spektakulären Holz-Projekt, Brüssels Gare Maritime, und anderen Werken, liegen den Neutelings Riedijk Architekten Nachhaltigkeit und menschenfreundliche Bauweise auch diesmal sehr am Herzen. So wurde bereits bei der Planung alles darangesetzt, die Vorgaben mehrerer einschlägiger, anerkannter Zertifikate zu erfüllen. Dazu zählen etwa BREEAM Outstanding, WELL Platinum, LCA und BIPV.
In Sachen Wohnqualität wird der Neubau viel zu bieten haben. So schildert der mehrfach ausgezeichnete Architekt Michiel Riedijk: „Matisse 16 Living offeriert eine Vielzahl attraktiver Wohnumgebungen: Urbanes Wohnen im Erdgeschoss mit direktem Zugang zu einem begrünten Innenhof, sonnige Apartments mit privaten Loggien und großzügige Penthäuser mit Blick auf die Skyline von Brüssel. Diese Mischung macht das Projekt zu einem einzigartigen Wohnerlebnis im Zentrum von Evere.“
In der neuen Anlage zu arbeiten soll nicht minder erfreulich sein. So ist, beispielsweise, ein zentrales, grünes Atrium als Herzstück der künftigen Büroumgebung vorgesehen.
Der gesamte neue Komplex, der neben Neubauten auch bestehende Strukturen nützt, soll vor allem auch durch die gemischte Nutzung zum lebendigen Quartier werden, das die zukunftsfitte Verwandlung des Gebiets vorantreibt. Grün und elegant, lebenswert und langlebig. Für neuen Aufschwung – und wieder bessere Zeiten in diesem Teil von Brüssel-Evere.
Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: Nanopixel / Neutelings Riedijk, BESIX