Manche bauen ihren Automobilen Luxusgaragen, andere gehen sogar noch weiter. Kunden von Aston Martin können jetzt ihr ganzes Haus um den geliebten Wagen bauen. Das Herzstück: eine Galerie fürs Auto.

Die Szenerie erinnert an James Bond und würde durchaus als Kulisse für einen neuen Film taugen. Der schnittige Ofen des Geheimagenten leuchtet aus einem zylindrischen Aquarium hervor. Auf der Loungeecke davor wird 007 auf neue Aufträge gebrieft. Großes Kino. Nur dass es sich hier nicht um Fiktion handelt, sondern um den bestellten Auftrag eines Autoliebhabers. Die britische Automobil-Legende Aston Martin navigiert – unbeeindruckt von Rezession und Krise – durch ihr erweitertes Luxussegment und hilft jetzt Kunden dabei, das eigene Gefährt standesgemäß zu präsentieren.

Aston Martin Galleries and Lairs
Auto-Fokus: Dieser Entwurf erinnert mehr an eine Geheimdienstzentrale als an einen Wohnraum.

Im Grunde war der Schritt naheliegend. Hersteller von Luxusautos haben schon immer weitaus mehr verkauft als nur einen fahrbaren Untersatz in der obersten Preisklasse. Es geht um ein Lebensgefühl, das sich bewiesenermaßen auch in Form von Uhren, Sonnenbrillen oder Reisetaschen transportieren lässt. Nachdem Aston Martin sein Portfolio bereits um eine Rennyacht und ein eigenes U-Boot erweitert hat, kümmert sich die Firma nun auch um die individuellen Wohnbedürfnisse ihrer Kundschaft. Namhafte Architekten werden an Bord geholt, um für Auto und Besitzer gleichermaßen ein schmuckes Zuhause zu schaffen.

Garage ist ein Unwort

Denn dem Autobauer ist eines klar. Für den echten Enthusiasten ist Garage ein Unwort. Und vor allen Dingen kein Ort, der das Auto vor widrigen Wetterbedingungen oder Diebstahl schützen soll, wie von Gebrauchsfahrzeugbesitzern landläufig angenommen. Die richtige Unterbringung für einen Aston Martin ist vielmehr eine Galerie und Bühne, die den Boliden mittels Architektur und Lichteffekte in Szene setzt. Das entsprechende maßgeschneiderte Service Automotive Galleries and Lair liefert die Personalisierungsabteilung Q by Aston Martin – ein weiterer Verweis auf den Geheimagenten Ihrer Majestät.

Aston Martin, Autogalerie
Die passende Autogalerie gibt es entweder im Retro-Stil…

Aston Martin, Autogalerie
… oder als unterirdische Bat-Cave.

Dabei können Kunden den Automobilhersteller auch mit dem gesamten Neubau ihres Hauses betrauen. „Stellen Sie sich ein Wohnhaus oder Luxus-Retreat vor, das um Ihr Auto herum gebaut wird“, sagt Marek Reichman, CEO des Autoherstellers. „Stellen Sie sich den ultimativen Ausstellungsraum für Ihre automobilen Kunstwerke vor. Das neue Service macht das jetzt möglich.“

Reichman stachelt die Fantasie seiner Kunden noch weiter an: „Eine maßgeschneiderte Galerie von Aston Martin kann entweder das Auto in Szene setzen oder Teil einer größeren Entertainment-Anlage mit Simulatoren und dergleichen sein. Aston-Martin-Besitzern erschließt sich damit das nächste Level.“

Autogalerie Aston Martin
Mit einer Autogalerie erreichen Aston Martin-Liebhaber nun „das nächste Level“.

Stellen Sie sich ein Wohnhaus oder Luxus-Retreat vor, das um Ihr Auto herum gebaut wird.

Marek Reichman, CEO Aston Martin

Dabei hat die Verschmelzung von Wohnraum und Automobilität erst kürzlich mit der Errichtung von Ferienhäusern in Silverstone einen neuen Maßstab erreicht. Doch der Plafond scheint noch in weiter Ferne.

Ein Luxus-Wohnhaus á la Aston Martin

Für einen treuen Kunden entwarf der Autobauer aus dem englischen Dorf Gaydon ein Wohnhaus in Hudson Valley, zwei Autostunden von Manhattan entfernt. Den Entwurf für das gesamte Grundstück Sylvan Rock lieferte das Büro S3 Architecture. Für Aston Martin wird es die erste komplette Wohnhaus- und Gründstücksgestaltung sein, die der Corporate Identity der Marke entspricht. Von der 600 Meter langen Einfahrt bis zu den Gästebungalows und dem Design-Baumhaus – alles soll aus einem Guss sein und das Lebensgefühl des Kultautos vermitteln.

Sylvan Rock, Aston Martin, S3 Architecture
Sylvan Rock ist ein Wohnhaus und Anwesen in Hudson Valley, das von Aston Martin und S3 Architecture entworfen wurde.

Die Aston Martin-Modelle werden im Untergeschoß in einer Art Schaukasten ausgestellt, der zu allen Seiten hin verglast ist. In der Wein-Lounge davor haben Gastgeber und Gäste die Möglichkeit, sich bei ungestörtem Blick auf den Familien-Fuhrpark zu unterhalten.

Design im 360-Grad-Winkel

Das Design-Team von Aston Martin ist für das Interior-Konzept zuständig, das auf klare Linien, natürliche Materialien und Strukturen setzt. „Für die Zusammenarbeit mit dem Design-Team entwickelten wir einen Kreativprozess, der an das Design des Wohnhauses ähnlich herangeht wie an ein Auto der Marke Aston Martin. Wir erarbeiteten einen 360-Grad-Entwurf, bei dem kein spezifischer Blickwinkel und keine Seite Vorrang hat“, erklärt Doug Maxwell von S3 Architecture die Herangehensweise.

Wir erarbeiteten einen 360-Grad-Entwurf, bei dem kein spezifischer Blickwinkel und keine Seite Vorrang hat.

Doug Maxwell, S3 Architecture

Autogalerie, Sylvan Rock
Von der Weinlounge im Untergeschoß hat man freien Blick auf den Fuhrpark.

Interior Konzept, Sylvan Rock
Das Interior-Konzept ist etwas glatt geraten.

Das Ergebnis ist ein Haus in maximal offener Bauweise und Glasfronten in alle Himmelsrichtungen, was den Wohnraum in die umgebende Natur erweitert. Das etwas glatt geratene Interieur kann durch die künftigen Gebrauchsspuren der Besitzer noch gewinnen und vom makellosen Showroom zum belebten Wohnraum werden.

Text: Gertraud Gerst
Fotos: Aston Martin, S3 Architecture

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