Xingtao Science & Technology Museum Coop Himmelb(l)au
#architektur

Coop Himmelb(l)au baut Wolkenschiff in China

Weiteres Vorzeigeprojekt von Coop Himmelb(l)au: Avantgardistische Architektur vom Feinsten sowie ein ausgeklügeltes technologisches Konzept, das der Lufterholung dient, werden das Science & Technology Museum in Xingtai prägen.

Das Wiener Avantgarde-Architekturstudio Coop Himmelb(l)au hat den internationalen Wettbewerb für das „Science & Technology Museum” in Xingtai gewonnen. Das Konzept von Wolf D. Prix / Coop Himmelb(l)au ist als Teil des neu entstehenden Kulturbezirks integriert, weshalb es weite öffentliche Grünflächen bietet und Lufterholung durch innovative Technologie gewährleisten soll.

Umwandlung von Smog

Die 7,3 Millionen-Einwohner-Metropole in der chinesischen Provinz Hebei gilt als „dreckigste“, als am stärksten luftverschmutzte Stadt Chinas. Dem wird Rechnung getragen, indem mit Satellitentechnologie besonders schlechte Luft „aufgespürt”, angesaugt und zu Energie und Frischluft umgewandelt wird. Auf diese Weise sollen sowohl begrünter Freiraum, als auch die Innenräume von gesunder Luft durchzogen sein.

Die Wolke ist ein rasch sich veränderndes Himmelszeichen, ausgestattet mit immenser Bedeutung für Klima und Existenz der Zivilisationen. Das Projekt wird dies in seiner Gestalt, seinem Inhalt und den innovativen Funktionen widerspiegeln.

Wolf D. Prix, CEO, Gründer und Design Direktor bei Coop Himmelb(l)au

Scheinbar schwerelos schwebt die gigantische Dachkonstruktion im Raum. Wolf D. Prix, CEO, Gründer und Design Direktor bei Coop Himmelb(l)au, beschreibt das „Wolkenkonzept” so: „Die Wolke ist nicht nur seit jeher Anspruch und Signatur von Coop Himmelb(l)au, sie ist auch eine mutierende, poetische Metapher”. Die Unterseite dient als öffentlicher Raum und gleichzeitig als Projektionsfläche. Im Inneren folgt die Gestaltung des Baus dem Prinzip eines chinesischen Gartens.

Xingtai neues Science & Technology Museum
Rendering Außenansicht Science & Technology Museum in Xingtai, Architektur von Coop Himmelb(l)au, Technologie von ATMOS Aerosol Research.

Für Intros und Extros

Das Gebäude beinhaltet neben dem Museum auch Ateliers und Labore für Kunst, Forschung und Kollaboration. Dazu Kinos, Bühnen, Präsentations- und Lernorte sowie Shops und Restaurants. Dabei wurde das Haus so organisiert, dass sich introvertierte und extrovertierte, reale und virtuelle Räume ergänzen und bedingen. Die überwiegend öffentlichen Plätze wurden so arrangiert, dass sie als interaktive Lernzonen fungieren und neue Perspektiven sowohl auf die Stadt als auch auf die Gesellschaft schaffen.

Xingtai Science & Technology Museum Coop Himmelb(l)au, Atmos Aerosol Research
Das Innere des 55.000 m² großen Baus ist einem dreidimensionalen chinesischen Garten nachempfunden. Seine Wege führen durch unterschiedliche Zonen. Besucher können hier lernen, Neues aus der Wissenschaft erkennen und mit Modellen interagieren.

Fühlender Stadtteil

Mit dem Team von ATMOS Aerosol Research wird das Gebäude zu einer fühlenden Station, die den Smog in Frischluft umwandelt. Hierfür sind zwei zusätzliche Türme in Planung – Sensoren in der Fassade und gekoppelte Satelliten im Weltraum erkennen und reinigen mit einer speziellen Filtertechnik die Umgebungsluft. Dies sei ein weltweit einzigartiges Vorhaben, das intelligente Gebäude zu fühlenden Stadtteilen mache.

„Wir müssen unser hochtechnologisches Zeitalter in den Dienst der Gesundheit von Generationen stellen. Durch das Projekt ATMOS Selfness Resort forschen wir schon jahrelang gemeinsam mit Wolf D. Prix und Coop Himmelb(l)au an den Schnittstellen von Architektur, Städtebau, Sensitivität, Luft- und Lebensqualität”, sagt Chris Müller, CEO & Founder ATMOS Aerosol Research und Initiator des ATMOS Selfness Resorts. Das Unternehmen übernimmt auch das Monitoring im Betrieb, die Überwachung der Luftqualität durch Sensorik und Messungen aus dem Weltall.

Text: Linda Benkö
Renderings: Coop Himmelb(l)au

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