Der Porsche unter den Garagen
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Der Porsche unter den Garagen

Am nördlichen Stadtrand der litauischen Hauptstadt Vilnius sorgt das Architekturbüro Plazma mit einem prestigeträchtigen Haus für Aufsehen: Hier muss wohl ein Porsche wohnen!

Die Liebe zu den eigenen vier Rädern ist für leidenschaftliche Autobesitzer oft grenzenlos. Sie bauen zu ihren Fahrzeugen gerne persönliche Beziehungen auf. Da kann so ein fahrbarer Untersatz schon einmal zum Partnerersatz werden, mit dem man die schönsten Momente teilen will.

Garage aus Glas

Da wird geschraubt, geschrubbt, gecruised und viel Zeit miteinander verbracht. Doch was dem wahren Autonarren so richtig Freude bereitet – die Präsentation seines schnurrenden Schmuckstücks. Und der erste Platz im Rennen um das perfekte In-Szene-Setzen geht dabei definitiv an den Eigentümer des so genannten „Smilgu Hauses“. Das bedeutet so viel wie „gebogenes Haus“ und ist wohl auf die verdrehte Wahrnehmung anspielt, die sich aufgrund der Architektur dieses Objekts ergibt.

Diese liegt hier nämlich nicht etwa auf dem Wohnraum – sondern auf einer vollends verglasten Garage! Sie schenkt dem Wagen der Eigentümer die ganz offensichtlich besonders intensiv gewünschte Aufmerksamkeit.

Der Porsche unter den Garagen

Der Porsche unter den Garagen

Das Herzstück des Gebäudes, die gläserne Ggarage, ist bewusst als außergewöhnlicher Blickfang konzipiert. Dabei wurde ein Teil des Erdgeschosses als gläserner Showroom für den vierrädrigen Liebling realisiert. Die Tage des tristen Schattendaseins in einer dunklen Garage sind für das rollende Kleinod des Hausbewohneres (es handelt sich übrigens um einen Porsche Cayenne in silbermetallic und allem vorstellbaren Schnickschnack) seit der Fertigstellung Anfange des Jahres Geschichte.

Durch eine ebenfalls völlig verglaste Tür gelangen die Fahrer des heißen Schlittens direkt vom „Autohome“ über den Eingangsbereich ins Innere des eigentlichen Hauses. Eines vorweg: Auch dieser kann sich sehen lassen.

Der Porsche unter den Garagen
Der Porsche unter den Garagen

Der Porsche unter den Garagen

Das Architekturbüro Plazma setzt mit der Realisierung des Smilgu Hauses auf moderne Architektur kombiniert mit geschmackvoller Schlichtheit. Das Gebäude überzeugt mit klaren, einfachen Linien und fügt sich durch seine kompakte und ebenmäßige Form perfekt in das Grundstück und die natürliche Umgebung ein. Die hölzerne Verkleidung schafft dabei einen fließenden Übergang zu den umliegenden Bäumen.

Das Drei-Schlafzimmer-Haus ist um einen doppelt hohen Wohnraum herum angeordnet, der durch perfekt angeordnete Fenster einen Blick ins Grüne gewährt. Die Hauptwohnbereiche befinden sich auf der Rückseite des Hauses, um die Aussicht und die Privatsphäre zu nutzen, die das abgelegene Gelände bietet.

Viel Sonne aber genug Schatten

Dort verbindet eine große Fensterfläche den Innenraum mit der Natur und lässt das Sonnenlicht in den Innenraum gelangen. Eine riesige Glaswand umrahmt den Wohnraum und ist unter einem überhängenden Dach zurückgesetzt.

Diese Bauweise entpuppt sich in den heißen Sommermonaten als logischer und auch notwendiger Schattenspender. Ein Teilbereich des Wohnraums wird von den Bewohnern als Essbereich, welcher sich zur großen, überdachten Terrasse hin öffnet, genutzt. Perfekt für laue Grillabende im Freien.

Der Porsche unter den Garagen

Wo bleibt die Privatsphäre?

Die Nordseite des Smilgu Hauses ist zur Straße hin ausgerichtet und mit einer überwiegend geschlossenen Fassade gekennzeichnet. Das obere Stockwerk, welches mit einer U-förmigen Treppe erreicht wird, verfügt über private Räumlichkeiten, wie etwa dem Hauptschlafzimmer des Smilgu Hauses. Dieses verfügt über ein eigenes Bad und ein Ankleidezimmer, das sich hinter der Holzverkleidung verbirgt und neugierigen Blicke von außen somit keine Chance lässt.

Garage darf Eyecatcher sein

Dieses Gebäude schreit also förmlich nach Aufmerksamkeit. Verdient hat es sie allemal! Es handelt sich schließlich nicht nur um ein gewöhnliches Drei-Schlafzimmer-Haus: Das Smilgu Haus zeigt deutlich, dass eine Garage keine finstere und langweilige Notwendigkeit sein muss, sondern sich zu einem außergewöhnlichen Architekturelement entpuppen kann.

Der Pokal für die beste Garage geht jedenfalls ganz eindeutig nach Vilnius.

Text: Sandra Rainer
Bilder: Plazma Architecture Studio

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