„Urban Village“-Traum für Singapur (Bild: Filippo Bolognese)
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„Urban Village“-Traum für Singapur

Im Stadtstaat Singapur entsteht ein Wohnprojekt der Extraklasse: Mit dicht begrünten, unterschiedlichen Gebäudetypen schafft das Büro KCAP ein nachhaltiges „Urban Village“. Direkt am Ufer, nah am Zentrum und mit vielen Extras für die künftigen Bewohner.

Irgendwie klingt ja schon der Name des Projekts ein bisschen nach „Paradies“. Und ein solches soll die Wohnanlage „The Reef at King’s Dock“ auch tatsächlich werden. Denn das Büro KCAP, das dieses „Urban Village“ an Singapurs Küste entworfen hat, widmet sich seit Jahren zukunftsorientierter Stadterneuerung. Die Konzepte der international erfolgreichen Niederländer sind ganz auf Nachhaltigkeit und Lebensqualität ausgerichtet. Ein Credo, von dem jene profitieren werden, die eine der 429 neuen Wohnungen des „Reef at King’s Dock“ ihr Eigen nennen können.

Wasser, Grün & City-Life

Die Bauarbeiten am extravaganten „Urban Village“ wurden jüngst begonnen. In bester Lage: Das Wohnprojekt entsteht auf einem ehemaligen Werftgeände innerhalb der Greater Southern Waterfront, einer aufstrebenden Zone entlang der Südküste von Singapur. Es liegt nahe am Stadtzentrum, aber auch in fußläufiger Entfernung zum Hafenviertel Harbour Front und Singapurs größtem Shopping-Tempel „Vivo City“. Das ehemalige Schiffstrockendock ist Teil des denkmalgeschützten Erbes des Stadtstaates. Und es bildet einen Übergang von den Wohnbauten der Keppel Bay zur Harbour Front.

Top-Lage, optimal genützt: Das neue „Urban Village“ schafft Stadtwohnungen mit Badestrand. (Bild: Filippo Bolognese)
Top-Lage, optimal genützt: Das neue „Urban Village“ schafft Stadtwohnungen mit Badestrand.

Mit den luxuriösen, von Star-Architekt Daniel Libeskind designten „Reflections“-Wohntürmen in Keppel Bay hat KCAP’s Projekt jedoch nichts gemein. Der städtebauliche Entwurf von „The Reef at King’s Dock“ ist eine geschickte Kombination dreier Gebäudetypen: „Courtyard“, „Tower“ und „Villa“ gruppieren sich um eine Abfolge halböffentlicher Räume mit üppiger Vegetation.

Kluger Höhen-Mix

Unterschiedliche Gebäudehöhen und -größen ergeben ein harmonisches Ensemble, das tatsächlich wie ein „urbanes Dorf“ wirkt. Die Häuser werden schrittweise von zehn Stockwerken im Norden auf fünf Etagen im Süden heruntergestuft. Dadurch folgen die Teile der Anlage dem Blickkorridor vom 94 Meter hohen Mount Faber zur Küste. 

Begrüntes „Dorf“ ohne Wolkenkratzer: Das von KCAP designte „Urban Village“ an Singapurs Küste. (Bild: KCAP)
Begrüntes „Dorf“ ohne Wolkenkratzer: „The Reef at King’s Dock“.

Durch das Nebeneinander der unterschiedlichen Bauten entstehen intime Gartennischen. Eine zentrale Gartenpromenade verbindet alle Eingangsbereiche. Das variantenreiche, dicht begrünte Design entwickelt sich auch auf vertikaler Ebene. Und es garantiert nicht nur freie Sicht aufs Ufer des King’s Dock und die Umgebung, sondern soll auch für gutes Mikroklima sorgen.

Wohlige Vielfalt

„Bezogen auf Maßstab und Variation der Blöcke – verglichen mit anderen entlang der Küste – ist dieses Projekt einzigartig“, freut sich Architektin und KCAP-Partnerin Anouk Kuitenbrouwer. Das architektonische Konzept ihres Büros macht das neue „Urban Village“ einladend und durchlässig. Die Fassaden der drei verschiedenen Gebäudetypen variieren auch in Ausrichtung, Form und äußerem Sonnenschutz. Kuitenbrouwer: „Jedes Gebäude ist ein Unikat, hat seine eigenen Materialien und sein eigenes Farbschema. Dies trägt zur Vielfalt bei und die Bewohner können sich mit ihrem Zuhause identifizieren.“

„Urban Village“ Traum für Singapur (Bild: Filippo Bolognese)
Gärten und Balkone bieten den künftigen Bewohnern viel Freiraum und Grün.

Die Beschattungselemente der Trakte bilden eine dynamische, doppelte Hülle, die Privatsphäre und Schutz bietet, während sie zur Kühlung der Fassade beiträgt. Großzügige Balkone verschaffen den Bewohnern Freiraum und „Open Air“-Genuss. Die begrünten Gebäudedächer sind wichtiger Teil des Nachhaltigkeitskonzepts: Sie fangen Regenwasser auf und schützen vor zu starker Erwärmung. 

Nachhaltiges „Urban Village“

Die Building and Construction Authority of Singapore hat die Anlage bereits mit einem Green Mark GoldPLUS Zertifikat versehen. Und dafür, dass das „Urban Village“ attraktive Zonen für Sozialkontakte bietet, ist ebenfalls gesorgt: Gemeinsam genutzte Einrichtungen wie Eingangspavillon, Clubhaus und Sportanlagen sind Teil des Konzepts. Dort soll den künftigen Bewohnern zudem ein breites Spektrum an Dienstleistungen zur Verfügung stehen.

„Urban Village“ Traum für Singapur  (Bild: Filippo Bolognese)

Ein Highlight, das gestresste Großstädter besonders begeistern dürfte, wurde dank der Uferlage möglich: „The Reef at King’s Dock“ bekommt einen Ponton, der zu erholsamen Badefreuden lädt.

Strand vor der Tür

Die 180 Meter lange Schwimmplattform bietet verschiedene Becken und Sonnendecks. KCAP sieht sie auch als Hommage an die natürliche Umgebung, die den Nutzern der Anlage entspannten Zugang zur marinen Artenvielfalt vor der Haustüre beschert.

„Urban Village“ Traum für Singapur. Das „Tor“ zum Wohntraum: Der Eingangspavillon des „Reef at King's Dock“. (Bild: Filippo Bolognese)
Das „Tor“ zum Wohntraum: Der Eingangspavillon des „Reef at King’s Dock“ an Singapurs Küste.

Während am neuen „Urban Village“ Traum gebaut wird, nähern sich weitere spannende Projekte der niederländischen Architekten der Umsetzung. Zum Beispiel das Kulturviertel „New Istropolis“ in Bratislava, das als autofreies Mixed-Use-Quartier gestaltet wird. Und in Eindhoven zeichnet KCAP verantwortlich für den Masterplan zu „Fellenoord / Internationale Knoop XL“. Ein großes Vorhaben, das einen Teil des Bahnhofsareals in ein lebenswertes Stadtviertel verwandelt. 

Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: KCAP, Filippo Bolognese

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