Am Ufer des wunderschönen Faaker Sees in Kärnten errichtet Architekt Peter Pichler das exklusive Wohnprojekt Cloud P. Damit verfolgt er vor allem ein ehrgeiziges Ziel: Das 25-Millionen-Projekt soll mit der Natur verschmelzen.

Wenn man seine Entwürfe sieht, denkt man nicht unbedingt sofort an Zaha Hadid. Deren offensichtlichen organischen Designs sind Peter Pichlers Zugang nicht. Doch wenn man dem südtiroler Architekten genauer zuhört, hört man schließlich doch immer wieder den Zaha Hadid-Schüler durch.

Allerdings nicht etwa weil er sich von der Grande Dame etwas abgeschaut hat. Vielmehr hat sich der 39-Jährige darauf konzentriert, gewisse Zaha Hadid-Denkweisen bewusst nicht zu verfolgen. Bestes Beispiel: seine in allen Projekten durchblitzende kontextbasierte Denkweise.

Peter Pichler
Architekt Peter Pichler setzt stets auf Kontext.

Eine Tatsache, deren Hintergründe Peter Pichler selbst gern so beschreibt: „Ich war nach dem Studium als Projektleiter für Zaha Hadid Architects in London und in Hamburg tätig. Das war eine spannende Zeit. Vor allem Projekte in einer gewissen Größenordnung zu betreuen war interessant, dabei habe ich viel mitgenommen. Und wenn ich aus dieser Zeit einen Aspekt herauspicken möchte, den ich bewusst anders mache, dann ist das wohl die Idee, Kontext aufzugreifen und nicht neuen Kontext zu erschaffen.“

Preisfrage: Wo steht das Objekt?

Das bedeutet für Peter Pichler, dass er vor jedem Projekt die örtlichen Gegebenheiten genau kennen lernen muss, eher er sich an die Konzeption macht. Er sagt: „Das Wichtigste, egal wo das Projekt stattfindet, ist, dass ich die örtlichen Gegebenheiten kenne. Ob das im Nahen Osten, in Abu Dhabi, in Kitzbühel oder in Italien ist – wir müssen den Ort verstehen, die Kultur verstehen. Da tut man sich als Südtiroler natürlich leichter, jene in Kitzbühel oder Österreich zu verstehen.“

Cloud P

Und genau diese lokale Trumpfkarte spielt der Star-Architekt nun bei seinem neuesten Projekt am Ufer des Faaker Sees aus. Unter dem Namen Cloud P wird in Südkärnten direkt am Wasser ein luxuriöses Prestigeprojekt aus dem Boden wachsen. Und das eben unter Einbeziehung der direkten Umgebung. Dazu stimmig, leiten Peter Pichler Architecture (PPA) ihre offizielle Projektpräsentation auch nicht mit den eigenen Ideen ein, sondern mit dem vorherrschenden Kontext.

Cloud P als luxuriöses Prestigeprojekt

Zitat daraus: „Nur wenige Kilometer von der Grenze zu Italien und Slowenien entfernt, ist Villach als Österreichs Urlaubsregion bekannt. Eines der Highlights ist der Faaker See, eine Idylle umgeben von der beeindruckenden Bergwelt der Karawanken mit dem Mittagskogel.“ Diese atemberaubende Naturlandschaft galt es für Peter Pichler so nahtlos wie möglich in seine Cloud P zu integrieren.

Cloud P

Cloud P

Auf den ersten Blick ersichtlich wird das beim verwendeten Baumaterial. Die Fassaden der insgesamt 20 exklusiven Wohnungen werden aus lokalem Krastaler Marmor erstrahlen. Ein Stein, der ursprünglich aus den Bergen des nahen Krastals rund um den Millstätter See stammt. „Seine grobkörnige graue Farbe steht in Verbindung mit der bergigen Umgebung, in der sich das Projekt befindet. Dieses lokale Material wird in der Region seit Jahrhunderten als Baumaterial verwendet“, so PPA.

Besonderes Raumgefühl in Cloud P

Die Verwendung von „schwerem“ Stein in einem zeitgenössischen „leichten“ Bauwerk bildet Pichlers Überlegungen zufolge einen interessanten Kontrast: Innen- und Außenbereiche verschmelzen und ermöglichen auf diese Weise ein einzigartiges Raumgefühl und eine außergewöhnliche Wahrnehmung der Umgebung.

Wo Welten miteinander verschmelzen

Die Verschmelzung der Außen- und der Innenwelt wird aber zusätzlich durch bewusst eingesetzte Elemente, die Transparenz schaffen, intensiviert. So schafft die pyramidenförmige Geometrie jedes einzelnen Objekts hochwertige Außenräume in Form von auskragenden Terrassen und Loggien. Diese geben von allen Wohnungen aus den Blick auf den See frei. Zudem sorgen sie für natürliche Beschattung und Privatsphäre.

Cloud P
Die Fassaden werden aus lokalem Krastaler Marmor gefertig.

Peter Pichler beschreibt außerdem die Transparenz Richtung See als besonders relevant: „Das Projekt zielt darauf ab, Leichtigkeit in allen Aspekten zu vermitteln. Das kommt hauptsächlich durch die Transparenz der Südfassade zum Ausdruck.“ Um diesen besonderen Blick in die Natur zu intensivieren, setzt Pichler auf ein Spiel mit Gegensätzen: „Dies wird durch ein dreidimensionales, fast skulpturales Element in der undurchsichtigeren Nordfassade ausgedrückt.“  Dadurch würden Dualismus und Kontrast zwischen den beiden Hauptausrichtungen entstehen.

Cloud P

Cloud P

Laut Investor und Multiunternehmer Gerhard Mosser, sollen die Wohneinheiten von Cloud P bis zum Jahr 2023 fertiggestellt sein. Die Größe der Wohnungen variiert zwischen 75 und 150 Quadratmetern und wird alle nur erdenklichen Annehmlichkeiten bieten: privaten Zugang zum See, Pool, Fitnesseinrichtungen und sogar einen privaten Weingarten.

Umweltaspekte werden bedacht

Außerdem würde Cloud P in allen Belangen zukunftsorientiert konzipiert, betont der Bauherr. Das Kühlen und Heizen wird mittels moderner Luftwärmepumpe energieschonend passieren. Und zur Stromgewinnung wird man auf Photovoltaik setzen.

Cloud P
Sogar ein eigener Weingarten soll den Cloud P-Bewohnern das Leben versüßen.

Was offiziell nicht thematisiert wird, ist der Projektname Cloud P. Der Buchstabe P. allerdings dürfte sich wohl auf den Nachnamen des Architekten beziehen. Dieser würde so der Natur der Gegend seinen Respekt zollen, schreibt die lokale Tageszeitung „Kleine Zeitung“ dazu.

Jene, die sich hier Eigentum sichern werden (und teilweise schon getan haben), wird dieses Detail allerdings nur bedingt interessieren. Bei einem kolportierten Quadratmeterpreis von mindestens 14.000 Euro kein Wunder …

Text: Johannes Stühlinger
Bilder: Peter Pichler Architecture

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